oder: Wie können wir die Sexualisierung der Gesellschaft stoppen?
von Markus Brogle
Heute wird es hier ein wenig unappetitlich. Das liegt aber nicht an mir, sondern eher daran, dass sich zu diesem Thema niemand äußern will. Ich bin auf dem Land groß geworden. Und zwar in den frühen 80er-Jahren. Dass es das Wort schwul gibt, lernte ich auf dem Schulhof der Grundschule vom Klassenrowdie, der später wegen diverser Kleindelikte im Bau landete. Später beschimpfte man den Schiedsrichter beim Kreisligafußball, sollte er der gegnerischen Mannschaft einen Vorteil verschafft haben, lautstark und publikumswirksam als schwule Sau.
Was es bedeutete war aber sowohl mir wie auch dem späteren Gangster unklar.
Und das war gut so.
Dann trat Helmut Kohl (CDU) unter anderem mit dem Begriff der „geistig moralischen Wende“ als Kanzler an. Dass er selbst den Begriff nie inhaltlich füllte, und in seinem Inneren vielleicht ganz andere Vorstellungen hatte, tut dabei nichts zur Sache. Der heute zu bestaunende Effekt ist allerdings der, dass verschiedenste gesellschaftliche Formationen und exponierte Einzelpersonen das damals gern aufgriffen und Ihre jeweils eigene Interpretation hineinpackten.
Den Rest der Entwicklung hin zu einer in jeder Faser durchsexualisierten Gesellschaft haben wir ja alle, mit je eigenen Erfahrungen, beobachtet.
Es ist doch nichts dabei…
Hinzu dudelt im Radio von morgens bis abends Musik, vornehmlich im Schlagersektor, deren Texte einhellig beschwören: ist ja nichts dabei. Man höre sich den unerklärlich erfolgreichen Song „Warum hast Du nicht nein gesagt“ mit Roland Kaiser und Maite Kelly an. Musikalisch unterste Liga, stimmlich absolut arm. Und inhaltlich gehört das Ding unbedingt auf den Index.
Diese niederschwellige Dauerindoktrination hat mit dazu beigetragen, aus der Gesellschaft einen moralisch vollkommen verkommenen Haufen zu machen.
Die Politik zog sich zunächst aus der sich frei verrohenden gesellschaftlichen Entwicklung zurück und noch schlimmer, schob sie dann später kraftvoll an. Dies gipfelte dann im Masturbationsunterricht und Abtreibungswerbung schon in der Grundschule, in der als normal-Erklärung der freizügigen Sexualität, das achselzuckende Hinnehmen von Geschlechtsumbauten bis hin zu deren Förderung und ganz zum Schluss im Gendergaga.
So muss eine Schlosserei, sollte sie einen bärenstarken Mann zusätzlich gebrauchen, nun die Stelle wie in der Überschrift dargestellt, ausschreiben. Tut sie das nicht, und gewährt den anderen, bis auf das weibliche frei erfundenen, Geschlechtern nicht haargenau dieselbe Chance, kommt sie vor den Kadi. Die Frage wohin sind wir gekommen? stelle ich nicht. Ich stelle die Frage,
wie konnte es soweit kommen?
Warum stand schon gleich zu Anfang niemand auf und hat den Anfängen gewehrt. Wo war die konservative CDU? Auf dem Gaspedal. Gerade Merkel war dies alles komplett wurscht. Die Einflüsterer der Grünen haben Ihr andauernd diktiert, wie sie sich in solchen Fragen zu verhalten hat.
Und dasselbe bei den Kirchen. Allen voran die Katholische hat durch die vollkommene Aufgabe aller ihrer klaren, sauberen und für die Gesellschaft heilsamen Standpunkte jegliche Glaubwürdigkeit verloren.
So segnen die katholischen Priester, zwar mit offiziellem Verbot belegt aber doch geduldet, Menschen, die das Naturrecht und die daraus seinerzeit verfeinerte katholische Lehre von Mann und Frau ablehnen.
Armin Nagel, katholischer Pfarrer in Konstanz und seinerzeit Kommilitone an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg:
Einen Segen zu verweigern, heißt, Menschen auszugrenzen. Ich träume von einer Kirche, in der alle Menschen willkommen sind. Das Ziel ist, dass das nicht mehr im stillen Kämmerchen passiert. Es soll irgendwann der Punkt kommen, wo das selbstverständlich ist.
Und den Konservativen Stänkerern ruft er zu:
Wer lieber Autos statt Menschen segnet, hat etwas Grundsätzliches nicht begriffen.
Vielleicht hat aber eher Hochwürden Nagel einiges nicht verstanden. Und das ist der Begriff Mensch. Vielleicht fällt ihnen das auch auf. Das Linke Spektrum spricht immer vom Menschen. Wir machen Politik für die Menschen. Wir müssen für die Menschen da sein. Die Menschen in unserem Land brauchen dies oder das.
Na, die Affen brauchen das alles nicht. Setzen sie einfach oben überall mal Affe oder Hund ein. Dann dämmert’s sicher. Man reduziert die Bevölkerung mit diesen Formulierungen, ob bewusst oder nicht, auf deren biologische Gattung.
Aber, und hier ist der Denkfehler, die biologische Gattung Mensch kennt zwei Geschlechter: Mann und Frau. Und dass deren Fortpflanzungstrieb schon seit alters her in nahezu jeder Kultur in eine Monogamie eingehegt wurde, hat Jahrtausende seine guten Gründe gehabt.
Wie viel unsägliches Leid kam durch die Missachtung dieses Faktums schon über die Menschheit. Und sei es nur die Abspaltung der englischen Kirche 1529 unter Heinrich dem VIII., der sein sexuelles Verlangen dem Seelenheil seiner Bevölkerung vorzog.
Und der Segen eines katholischen Priesters ist nun mal für Katholiken gedacht. Wer die Lehre kennt und sich klar und wollend außerhalb des Glaubens bewegt, kann doch diesen Segen gar nicht wollen. Das macht alles keinen Sinn.
Sex sells
Der Wirtschaft ist das natürlich alles egal. Wo sich Umsatz generieren lässt, wird das auch genutzt. Da muss schon der Kunde mit den Füßen abstimmen und dann ein Produkt auch mal nicht kaufen.
Fazit
So werde ich nicht müde und fürchte mich auch nicht, diese Verrohung der Gesellschaft an seiner sensibelsten Stelle, nämlich dem in Liebe gezeugten Kind, zu benennen, zu kritisieren und wenn irgend möglich umzukehren. Da von den ursprünglich dafür vorgesehenen Kräften keinerlei Unterstützung zu erwarten ist, werden wir auch hier selbst tätig werden müssen.
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Eine Antwort zu “gesucht: Schlosser m/w/d”
Mir fehlt was aus dem Weltraum… zur/m echten SpinnerIn.